Der ehemalige Hohner Bürgermeister Erhard Thölke mit einem Kommentar zur Bürgermeisterwahl in der Gemeinde Hohne.

"Jörn Künzle ist seit dem 10. November 2021 Bürgermeister der Gemeinde Hohne. Das persönliche Wahlergebnis bei der Kommunalwahl am 26.September 2021 sowie das Wahlergebnis der WGH legitimiert ihn dazu. Ich wünsche ihm für diese verantwortungsvolle Aufgabe viel Glück.

Die Darstellung auf der Homepage der Gemeinde Hohne vom 12. November 2021 lässt mich allerdings skeptisch in die Zukunft schauen. Und dies hat seine Berechtigung durch meine Erfahrungen aus der Vergangenheit.

Die letzten fünf Jahre im Rat waren seitens der WGH nicht gerade von der nun versprochenen Gemeinsamkeit und Harmonie geprägt. Im Gegenteil, die Arbeit war durch persönliche Diffamierungen und teilweise gravierende Falschbehauptungen gekennzeichnet. Dies führte zum Bruch der Zusammenarbeit zwischen CDU und WGH. Die Verwaltung wurde durch die WGH permanent und teilweise vollkommen unberechtigt als unqualifiziert dargestellt. Auch die über Jahrzehnte geleistete Arbeit der SPD wurde verleugnet. Beispielhaft seien hier die noch vor kurzem immer wieder genannten „SPD- Schulden“. Tatsache ist, dass sich der Schuldenstand der Gemeinde Hohne nach der Kommunalwahl 2016 und unter maßgeblicher Verantwortung der WGH um 400.000 € erhöht hat.

Auch in den früheren Jahren (damals in Hohne noch als FDP-Ratsherr) hat Jörn Künzle nicht gerade fortschrittlich gehandelt. Er war damals einer der erbittertsten Gegner des Windparks Schmarloh. Mit teilweise unwahren Behauptungen und persönlichen Angriffen versuchte er dieses Projekt zu verhindern. Hätte er sich damals an der Spitze der Gegner durchgesetzt, wäre die Gemeinde Hohne um ein Vielfaches ärmer. Insgesamt erhielten die Vereine und Verbände bis heute ca. 700.000 €. Der Windpark ist der wichtigste Gewerbesteuerzahler der Gemeinde. Ökologisch ist dieser Windpark nach wie vor beispielhaft im Landkreis. Vor allem durch den Windpark kann sich die Gemeinde fast 23-fach mit grünem Strom versorgen. Und diese finanziellen und ökologischen Werte sind auch für die nächsten Jahre gesichert. All dies wurde gegen den massiven Widerstand von Jörn Künzle durchgesetzt.

Auch das „Schmücken mit fremden Federn“ gehörte bisher zu einer bevorzugten Handlungsweise der WGH und von Jörn Künzle. Beispielhaft sei hier der Breitbandausbau (in Wahrheit ein Projekt des Landkreises Celle) oder die Bautätigkeit (aufgrund allgemein günstiger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen) genannt, die sie als ihre Erfolge „verkaufen“ wollten.

In der aktuell in der ARD laufenden Serie über die Entwicklung im ländlichen Raum werden wichtige Zukunftskriterien genannt. Tatsache ist, dass die dort als primäre Eckpfeiler für die Existenz eines Dorfes genannten Punkte (Verbesserung der Busverbindung, Rückholung der Rettungswache nach Lachendorf, Schaffung von Bauland durch das Baugebiet „Altes hohes Feld“, Sicherung der Einkaufsmöglichkeit im Ort, Sicherung der ärztlichen Versorgung, Windpark Schmarloh) durch die SPD im Gemeinderat Hohne auf den Weg gebracht wurden.

Die Gemeinde Hohne ist mehr denn je gefordert, behutsam mit den sehr eingeschränkten finanziellen Mitteln umzugehen. Setzt die WGH nunmehr ihr Vorzeigeprojekt „Gewerbepark DEA Gelände“ durch, wird sich die finanzielle Situation noch einmal dramatisch verschlechtern und nur durch gravierende Steuererhöhungen genehmigungsfähig sein. Nimmt man dann die im Wahlflyer der WGH genannten, größtenteils kostenträchtigen Projekte dazu, sind dies kaum einlösbare Versprechungen.

Die SPD-Fraktion im Gemeinderat Hohne wird Ihre Arbeit in der Opposition zum Wohle der Gemeinde fortsetzen. Hierzu gehört auch weiterhin eigene Ideen einzubringen und sinnvolle Vorschläge zu unterstützen. Dazu gehört meiner Meinung nach aber vor allem auch Unsinniges zu verhindern.“

Erhard Thölke

SPD-Ortsverein Samtgemeinde Lachendorf