… dies scheint das Argument der WGH-Fraktion im Gemeinderat Hohne zu sein. Leider fand sie mit Teilen der CDU in der Ratssitzung am Donnerstag, den 01.07.2021 immer noch eine Mehrheit um am Gewerbegebiet festzuhalten.

"Nunmehr soll die Entscheidung vom Zuschuss der N-Bank abhängig sein. Gegen alle Vernunft hält man an einer Planung fest, für die es kaum einen Bedarf gibt und für die Gemeinde ein finanzielles Debakel bedeutet. Seit über zwei Jahren bemühen wir uns auf Kreis- Samtgemeinde- und Gemeindeebene eine Nutzung als Baugebiet mit Kleingewerbe (Mischgebiet) zu erreichen.

Warum wollen wir das? Ganz einfach: Wir möchten die Gemeinde vor einer nicht mehr korrigierbaren und in jeder Beziehung fatalen Entscheidung bewahren. Alle Parameter die für ein Gewerbegebiet sprachen, haben sich seit Beginn der Planungen weiter negativ entwickelt.

Die aktuellen Fakten sehen wie folgt aus:

Bedarfsanalyse

Seit mehreren Jahren bemüht die Gemeinde Hohne um Interessenten für ein Gewerbegebiet in der Größe von 36054 m². Aktuell gibt es sechs Interessenten mit einem Flächenbedarf von ca. 12000 m². Hinzu kommt ein nicht förderfähiger Bedarf einer Praxis von 4000 m². Dies bedeutet, dass für ein Drittel der Fläche möglicherweise Bedarf vorhanden ist. Wohlgemerkt, es handelt sich um Interessenten und nicht um Vor- oder Kaufverträge. Außerdem bietet das von uns vorgesehene Mischgebiet ausreichend Möglichkeiten, die für die Gemeinde wichtigen Interessenten (z.B. die Praxis) unterzubringen.

Wichtige Bedarfsparameter haben sich negativ entwickelt: Für die geplante Seniorenwohnanlage gibt es bis heute keinen interessierten Betreiber. Außerdem halten wir die Planung, neben einem Gewerbegebiet ein derartiges Projekt zu planen für unsinnig.

Der Interessent für einen Verbrauchermarkt hat schon vor einigen Monaten kein Interesse mehr bekundet. Umso dankbarer kann man der Familie Ankermann sein. Die Modernisierung und optische Aufwertung des Geschäftes an der Dorfstraße sichert auch zukünftig die Einkaufsmöglichkeit in unserer Gemeinde.

Fazit: Es gibt für die Gesamtfläche seit Jahren nur geringen Bedarf. Es macht auch keinen Sinn, zwanghaft Gewerbe von außerhalb zu akquirieren, die wirtschaftlich für die Gemeinde unrentabel sind.

Wirtschaftliche Analyse

Die hier aufgeführten aktuellen Zahlen sind von der Verwaltung verifiziert:

Gesamtkosten für das Gewerbegebiet: 1.528.907 €

Erhoffte Förderung N-Bank ohne Zusage: 534.000 €

Einnahmen bei Verkauf der Gesamtfläche: 591.432 €

Aktuelles Defizit für die Gemeinde: 403.460 €

Dieses Defizit erhöht sich sofort, wenn die Zuschüsse nicht wie geplant fließen. Genauso verhält es sich bei nicht verkaufter Fläche (z.Zt. 2/3 der Gesamtfläche). Außerdem wird die N-Bank gezahlte Fördermittel plus Zinsen zurückverlangen, falls Flächen nicht nach einer bestimmten Zeit ( 15-20 Jahre) nicht veräußert werden.

Aug Basis der aktuellen Zahlen würde die Gemeinde Hohne jeden Quadratmeter mit 26,-€ aus Steuergeldern subventionieren – und das bei einem angedachten Verkaufspreis von 12,- €/m²

Sollte die Planungen für das Gewerbegebiet Bestand behalten, führt das direkt in die finanzielle Handlungsunfähigkeit. Weitere Steuererhöhungen für alle Bürger sind unumgänglich. Der Gesamthaushalt ist schon jetzt nur mit Erhöhungen der Steuern von der Aufsichtsbehörde genehmigt worden.

Fazit: Das Festhalten an den Planungen ist wirtschaftlich unverantwortlich.

Sinnvolle Alternative:

Eine Nutzung als Mischgebiet mit dem Schwerpunkt Bauen ist sowohl vom Bedarf, als auch von der Wirtschaftlichkeit absolut sinnvoll. Die Grundstücke des 3. Bauabschnittes im Gebiet „Altes Hohes Feld“ werden spätestens im Frühjahr 2022 verkauft sein. Die Gemeinde Hohne hat dann kein Bauland mehr und wird im Wettbewerb mit den Nachbarkommunen erheblich zurückgeworfen. Umso mehr macht es Sinn, auf dem DEA Gelände Bauplätze anzubieten. Dies verhindert das Absinken der Bevölkerungszahl und damit den Erhalt der Infrastruktur in unserer Gemeinde.

Auch wirtschaftlich macht eine Nutzung als Mischgebiet Sinn. Anstatt eines unverantwortlichen, finanziellen Risikos, ergeben sich nach vorsichtigen Kalkulationen ein Gewinn von ca. 250.000, - € Einnahmen nach Abzug aller Kosten. Somit werden diese Planungen auch zu einer wesentlichen Entlastung des Haushaltes beitragen.

Schlussbemerkung:

Augen zu und durch…. die WGH handelt offensichtlich nach diesem Prinzip. Wer ein solches Vorgehen dann inaktuellen Publikationen nach wie vor als „Wichtigstes Zukunftsprojekt für die Gemeinde Hohne“ bezeichnet hat offensichtlich komplett den Durchblick verloren. Ein Festhalten an den Planungen für ein Gewerbegebiet auf dem DEA Gelände ist schlicht verantwortungslos und fahrlässig. Den neuen Gemeinderat mit einer derart schweren Hypothek zu belasten, wäre eine unverantwortliche Bürde für die zukünftigen Gestaltungsmöglichkeiten in unsere Gemeinde."

Erhard Thölke

Für die SPD

in der Gemeinde Hohne